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Saisoneröffnung Theater Chur mit der Uraufführung von Monokali Polypunk

Theater Chur / «Monokali Polypunk» / kollektiv Mydriasis (GR/BE)

Mit ihrer ersten literarischen Zusammenarbeit betreten die beiden Bündner Autorinnen,  Gianna Olinda Cadonau und Flurina Badel, gleich doppelt Neuland: sie schreiben zum  ersten Mal ein Theaterstück im Auftrag des Theater Chur und sie schreiben es gemeinsam, was per se ein spannendes Unterfangen ist. Das Stück trägt den geheimnisvollen Titel «MONOKALI POLYPUNK» und erzählt eine Geschichte über Gleichschaltung, Dystopie und Widerstand. In einem abgelegenen Labor am Rande eines Dorfes in Graubünden entwickelt ein ominöser Pharmakonzern unter strengster Geheimhaltung die Substanz Monokali – ein Wundermittel für eine 'gerechtere' Welt. Doch was eine Lösung verspricht, entpuppt sich als eine Art ethisch fragwürdige Optimierungsmaschinerie.

 

Die Regisseurin Magdalena Nadolska verlegt das Geschehen in eine surreale Laborsituation, in der regelrechte Welten aufeinandertreffen. Auf der einen Seite eine Wissenschaftlerin (Daniela Ruocco), die ihrer Berufung, der Menschheit zu stets wachsendem Glück und Gesundheit zu verhelfen, alles andere unterordnet und mit ihren Forschungen auf den Nobelpreis hofft. Mit von der Partie ihr blindlings ergebener Mitarbeiter (Johnny Ferrari), der seine Jugend als Bassist in der Dorf-Punkband gegen die Pantoffeln eines besorgten Vaters eingetauscht hat und völlig unkritisch seiner Arbeit nachgeht - solange bis plötzlich ein alter Schulfreund (Yannis Maviaki) und ehemaliges Bandmitglied auftaucht.   

 

Auf der anderen Seite eben jener «Heimkehrer», der nach Jahren der Abwesenheit mit einem Doktortitel in Chemie in sein Heimatdorf zurückkommt und dort völlig veränderte Verhältnisse vorfindet, die im Kern doch immer gleich bleiben. Er soll im Auftrag des internationalen Pharmaunternehmens «Kali Health Sciences» nach dem Rechten schauen und stösst dabei eine rasante Entwicklung an, wo am Ende nichts mehr so ist wie es mal war: PUNK eben. Ausgelöst wird diese Veränderung durch eine mysteriöse Gestalt (Tonia Maria Zindel), die scheinbar nichts will, aber unaufhaltsam Raum, Dynamik und Wahrnehmung aller Beteiligten beeinflusst. Inmitten von Chemikalien, Karrierestress und Kindheitserinnerungen wächst der Mut, nicht immer mitzumachen.  Die zentrale Frage dabei ist: Wieviel Leid und Ungerechtigkeit müssen auf Menschen einprallen, damit sie ins Handeln kommen und beginnen, sich zu wehren, zu hinterfragen oder Veränderungen einzuleiten?

 
Das Bühnensetting, in dem sich die Geschichte entfaltet, ist ein karger Leuchtkasten, der das geheime Labor skizziert und die von einem Lichtkegel beleuchtete Bank, die symbolisch für das Dorf steht. Die surreale Atmosphäre wird durch süssliche Synth-Melodien, verzerrte Störgeräusche und episch-apokalyptische Electro-Klänge der Live-Musikerin Beatrice Beispiel unterstrichen. Hinter der Textfassade spüren die Figuren ihrem ganz persönlichen Punk-Level nach und lassen am Ende den Traum eines kraftvoll-rebellischen Widerstands aufleben, der von den Autorinnen als Polypunk beschrieben wird – nicht das Ziel steht im Vordergrund, sondern der Prozess, der Widerstandshandlungen jeglicher Art umfasst, den Gianna Olinda Cadonau und Flurina Badel ihren Figuren auf den Leib schreiben.

 

«MONOKALI POLYPUNK» 

Mi 17.09.2025, 19.30 Uhr 
PREMIERE 
18.00 Uhr Türöffnung und öffentlicher Apéro 
19.00 Uhr «Parlando» in der Theaterbar 
19.30 Uhr Aufführungsbeginn 
Nach der Aufführung: Premierenfeier mit Suppe und DJ-Set.  

Mi 17./ Fr 19./ Do 25.09.2025, 19.30 Uhr 
19.00 Uhr «Parlando» in der Theaterbar 
19.30 Uhr Aufführungsbeginn 

So 21.09.2025, 16.00 Uhr 
DOPPELSPIEL 
Die Erwachsenen sehen ein Stück im Abendspielplan, während die 5-bis 12-jährigen Kinder das Theater zeitgleich auf ihre eigene Art und Weise entdecken. Die Teilnahme der Kinder ist kostenlos und an den Theaterbesuch einer Begleitperson gebunden. Anmeldung im Voraus notwendig. 
15.30 Uhr «Parlando» in der Theaterbar 
16.00 Uhr Aufführungsbeginn 

Autor

Chur Kultur

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Published on

10.09.2025

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