Dies & Das
Eine Sopranistin erkundet den Raum zwischen Orient und Okzident
Die Stadt Chur vergibt das Stipendium für den Atelieraufenthalt in Belgrad für die Zeit von Dezember 2022 bis März 2023 an Quirina Lechmann.
Kulturaustausch in Belgrad
Die Städtekonferenz Kultur (SKK), der auch die Stadt Chur angehört, betreibt in Zusammenarbeit mit dem Verein «Atelier Belgrad» neu ein Gastatelier in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Eines der Ziele der Ateliervergaben ist, professionelles Kulturschaffen und den Kulturaustausch zwischen der Schweiz und dem Gastland zu fördern. Die Auslandateliers geben Kulturschaffenden nicht nur die Möglichkeit, sich vollumfänglich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, sie können ihr Werk auch in einem inspirierenden Umfeld weiterentwickeln und neue Impulse gewinnen. Die Ateliermiete wird von der SKK und der Stadt Chur finanziert. Ausserdem gibt es bei der Vergabe des Atelierplatzes ein Stipendium von insgesamt 6‘000 Franken, an dem sich die SKK mit 2'000 Franken und die Stadt Chur mit 4'000 Franken beteiligt.
Die Stadt Chur vergibt das Stipendium für den Atelieraufenthalt in Belgrad für die Zeit vom 1. Dezember 2022 bis 31. März 2023 an Quirina Lechmann. Die Sopranistin möchte den Raum zwischen Orient und Okzident erkunden und wird mit Musikern vor Ort eine Performance erarbeiten, die Belgrader Musik integriert und somit westliche und östliche Einflüsse deutlich macht.
"Im Mittelpunkt steht für mich das Thema der Kulturmischung und Zusammenhörigkeit. In diesem Zusammenhang stehe ich schon in Kontakt mit Hongyu Chen, der am Konservatorium Belgrad unterrichtet. Vorgesehen ist ein Projekt, was wir einerseits vor Ort in Belgrad entwickeln und in modifizierter Form dann auch nach Chur tragen möchten."
Quirina Lechmann, Koloratursopran
Nach der Musikmatura am Gymnasium Kloster Disentis studiert Quirina Sprachen an der Universität Antwerpen (Belgien) und Gesang am Königlichen Konservatorium. Dann kehrt sie nach Graubünden zurück, unterrichtet und widmet sich der Musik. Sie nimmt an Meisterkursen (z.B. Sumi Jo, KS Eva Randová, Nuccia Focile, Inessa Galante) teil und studiert mit Jenny Drivala und Anne Williams-King. Seit 2018 tretet sie immer öfter auf der Opern- bzw. Theaterbühne auf: Virtù (Monteverdi: «L’incoronazione di Poppea»), Adele (Strauss: «die Fledermaus»), Königin der Nacht (Mozart: «die Zauberflöte»), Violetta (Verdi: «La Traviata»); Flavia Brent/Belinda Blair (Frayn: «Noises Off»), die Druidin (Gschwend & Völlinger: «der Fels und das Schwert» (wegen Corona abgesagt)), Regula Willi (Benesch: «Anno Onna»). Quirina produzierte, leitete und spielte in eigenen Musiktheatern: «Musik-Pick-Nick», «Dinner for a Diva» und «Hasi Farinellli» (in Produktion). Sie übersetzte Arien auf Romanisch und veröffentlichte einige als «Miu Mozart». Quirina führt ihr Gesangsstudium bei Vincerò Academy weiter und arbeitet mit Coaches und Stars wie Jennifer Rowley, Rachel Willis-Sorensen, Pretty Yende, Irina Meachem und Abdiel Vásquez.
Auch Kunst und deren Performance interessiert Quirina. So performte sie im Kunstraum Engländerbau in Vaduz, in der Kunsthalle Wil, in der Shedhalle in Frauenfeld und in der Galerie Base Alpha in Antwerpen. 2020 entwickelt Quirina mit dem Künstler Gianin Conrad «das Ding mit der Schönheit» eine Kunstinstallation bestehend aus einer Plastik, einer Videoprojektion, einer Sound-Aufnahme und einer Performance für das «Intra Muros Kunstfestival» in Winterthur. 2021 eröffneten sie zusammen den Kunst- und Musikraum «Scala Trun» in Trun, wo Ausstellungen, Konzerte, Gespräche und Projekte in loser Folge stattfinden.
Autor
Chur Kultur
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