Klassik

AM RANDE DER EWIGKEIT

Heiligkreuzkirche Chur, Chur

Das Orchester Chur spielt zusammen mit den Solisten Michel Willi (Viola) und Bartek Nizioł (Violine) unter der Leitung von Hugo Bollschweiler Werke von A. Panufnik, W. A. Mozart und F. Krommer.

Musik ist die Religion der Atheisten. Aber sie darf natürlich auch von anderen gehört werden… Unabhängig vom individuellen Glaubensbekenntnis hat Musik die Menschen schon immer auf einer zutiefst spirituellen Ebene berührt. Gewisse Werke scheinen eine derartige Kraft und Ausstrahlung zu haben, dass sie über den reinen Notentextes hinaus einen Raum erschliessen, der der reinen Analyse nicht mehr zugänglich ist.

Mozarts Musik trägt von jeher den charismatischen Mantel der Jenseitigkeit. Schwer nachvollziehbar bleibt das Geheimnis der Genialität des Wunderkinds: eine transzendentale Verbindung zu göttlicher Inspiration gehörte jahrhundertelang zum Erklärungsversuch-Inventar der Mozart-Deuter. In der Sinfonia Concertante findet ein kaum 23jähriger wie von Zauberhand geleitet zu einem der ergreifendsten Dialoge zweier Soloinstrumente in der ganzen Musikgeschichte.

Die Musik des polnisch-britischen Komponisten Andrzej Panufnik bewegt sich im Spannungsfeld von Volksmusik, politischer Botschaft und Meditation. In der „Old Polish Suite“ verwischen die Grenzen zwischen vitaler Tanzmusik und tiefer Kontemplation - ein unsichtbares Netz zwischen Dies-und Jenseits scheint sich im stilistischen Spagat zwischen Barock und Moderne aufzuspannen.

Das Schicksal von Franz Krommer und im speziellen seiner grossen Sinfonie in D-Dur steht sinnbildlich für die Verletzlichkeit der Kunst im Wandel der Zeiten: Am Rande der Ewigkeit, zwischen Triumph und Vergessen, atmen diese Werke kurze, intensive Leben, bis sie nach langer Abwesenheit - manchmal, nur manchmal - wieder aus dem ewigen Schlaf geweckt werden.


Michel Willi (Viola)
1968 geboren, Studien bei P. Novsak und A. Piraccini. Meisterkurse bei I. Ozim und A. Shtern in Los Angeles. 1993/1994 Preisträger der Kiefer-Hablützel-Stiftung & des Schweizerischen Tonkünstlervereins. 1993-1998 freies Mitglied des Stadt-Orchesters Winterthur, des Orchesters der Oper Zürich und der Bayrischen Kammerphilharmonie. Seit 1998 Mitglied des Tonhalle-Orchester Zürich. Mitglied im Nizioł-Quartett Zürich.

Bartek Nizioł (Violine)
Der 1974 in Stettin geborene Violinist Bartlomiej Nizioł und Erster Konzertmeister der Philharmonia Zü- rich, studierte bei Jadwiga Kliszewska in Poznan und bei Pierre Amoyal in Lausanne. Er besuchte Kurse bei Zachar Bron, Ruggiero Ricci, Mauricio Fuks und Michael Frischenschlager. 1991 gewann er den Int. Henryk-Wieniawski-Wettbewerb in Poznan und den Violinwettbewerb in Adelaide. Die Folgejahre waren ge- prägt von diversen Erfolgen bei Prestige- Wettbewerben: So wurde er beim Int. Musikwettbewerb in Pretoria, beim Eurovision- Wettbewerb in Brüssel sowie beim Marguerite Long-Jacques Thi- baud-Wettbewerb in Paris mit dem Ersten Preis ausgezeichnet. Diese Erfolge ermöglichten ihm Auftritte als Solist mit bedeutenden Orchestern, u.a. dem English Chamber Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Ra- dio France, dem Orchester des Norddeutschen Rundfunks, dem New Japan Philharmonic Or- chestra sowie dem Tonhalle Orchester Zürich, wo er unter Dirigenten wie Yehudi Menuhin, David Zinman, Marek Janowski, Heinrich Schiff, Jacek Kasprzyk oder Krzysztof Penderecki sein Spiel weiterentwickeln konnte. Als Kammermusiker musizierte er mit Pinchas Zucker- mann, Elisabeth Leonskaja, Sol Gabetta oder Martha Argerich. Er spielt die erste Violine im Valentin Berlinski Quartet. Seine Aufnahmen von Wieniawski, Bacewicz und den sechs Solo- Sonaten Ysayes wurden mit dem «Fryderyk Preis» der polnischen Musikkritik ausgezeichnet. Seit September 2008 ist er Dozent an der Hochschule der Künste in Bern. Zudem engagiert er sich für die Förderung junger Talente, insbesondere im Rahmen seines eigenen Projektes «Festival & Masterclass» in Polen. Bartlomiej Nizioł spielt auf einer Giuseppe Guarnerius del Gesù aus dem Jahre 1727.

Datum

11.4.2025   19:30 Uhr

Adresse

Heiligkreuzkirche Chur
Masanserstrasse 161
7000 Chur

Kontakt

Orchester Chur
Aquasanastrasse 22
7000 Chur
praesident@orchesterchur.ch

Kategorie

  • Klassik

Barrierefreiheit

  • Rollstuhlgängig

Zutrittskonditionen

  • Kinder unter 16 Jahren gratis
  • KulturLegi Schweiz: Vergünstigung
  • Ermässigung für Lernende / Studierende bis 25 Jahre

Webcode

www.chur-kultur.ch/iK9cEw